/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf
Im Topkapı Palast wird einem klar, dass in früheren Zeiten die Fürsten des Abendlandes doch wohl eher arme Schlucker waren. Riesige Höfe, einen herrlichen Ausblick zum Bosporus Schon die Anlage ist fantastisch, von den Schätzen in der Schatzkammer gar nicht zu sprechen: Von Thronen bis zu Dingen des täglichen Lebens, alles mit Diamanten besetzt.
Ich schaffte sogar noch den Harem, wie gesagt, ich musste ja nirgends Schlange stehen. So ein Harem ist schon seltsam. Die Valide (die Mutter des Sultans) hatte das Sagen und hat ihr Zimmer an zentraler Stelle. Von dort aus spannte sie Intrigen. Die meisten Frauen bekommen den Sultan nie zu Gesicht. Angeblich hatten aber gute Freunde und Geschäftspartner Zugang.
Nach diesem langen Tag brauchte ich eine gute Erholung. Als erstes ging ich zum Friseur und dann das erste mal in meinem Leben in ein türkisches Bad. Das Problem war, dass ich der einzige in diesem Bad war, der deutsch oder englisch sprechen konnte, aber eben auch der einzige, der nicht türkisch sprechen konnte. Da ich dummerweise auch noch der letzte und einzige Gast war hatte ich weder eine Ahnung, was mich erwartete, noch wie ich mich zu verhalten hatte. Der Masseur wusch mich dann zwar ein bisschen, ich hatte mir aber mehr erwartet. Es ist eben immer schwer, wenn man sich von unbekannten Dingen zu viel erwartet.
An meinem letzten Tag in Istanbul wollte ich noch gut Fisch essen, wer weiß, ob es im Hinterland Fisch gibt? Ich lief zum Kumkapı und bekam mein Fisch-Menü. Zuvor allerdings hatte ich die Qual der Wahl; es waren mal wieder keine Touristen da, aber ein Restaurant neben dem anderen. Aus diesem Grund steht vor jedem Lokal ein Angler, der die wenigen Fische in sein Netz locken will. Natürlich wollten sie alle nur das beste von mir: mein Geld…