/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf
Am nächsten Tag mußte ich schon früh aufstehen, der einzige Flieger nach Şanlıurfa ging schon um 7 Uhr. Um zum Flughafen zu kommen nahm ich den Bus, ein Verkehrsmittel, das man in der Türkei nur empfehlen kann. Es ist billig, auf langen Strecken komfortabel, relativ zuverlässig und -im Gegensatz zu deutschen Bussen- mit freundlichen Fahrern. Das heutige Frühstück gab es erst während des zweistündigen Fluges, bei Inlands-Flügen überschlägt sich die „Turkish Airlines“ aber nicht unbedingt.
Wie wir in Şanlıurfa landeten sah ich schon, dass hier im Osten alles ein bisschen anders läuft, als an der Westküste. Der winzige hava alanı (Flughafen) besteht aus einer Rollbahn, auf der maximal 3 Linien-Maschinen in der Woche landen. Dies obwohl Geschäftsleute, aufgrund der langen Distanzen, angeblich viel fliegen. Vor dem Terminal wartete dann schon wieder ein Bus, mit dem ich in die Innenstadt von Şanlıurfa fuhr. Natürlich bedeutet dies der Atatürk Bulvarı. Den Mitfahrern klar zu machen, dass ich ein Hotel suche, war relativ schwer, im Zentrum eines zu finden hingegen überhaupt nicht. Der Preis von 10 € pro Nacht kam mir angemessener vor, als die Preise in Istanbul; zu viele Touristen machen eben die Preise kaputt.
Beim Mittagessen sprach mich ein freundlicher Herr an. Er erzählte mir, dass er 20 Jahre in Frankreich gelebt hätte und nun wegen Ausweisung noch zwei Jahre warten muß, bis er zu seiner Familie zurückkehren kann. Er war total froh mal jemanden zu treffen, mit dem er sich ein bisschen französisch unterhalten kann. Es ist wahrscheinlich so, dass nur wenige englisch, noch weniger deutsch aber so gut wie niemand französisch sprechen kann. Er führte mich dann noch zum Teich Abrahams und mußte dann gehen.
Der erste Eindruck der 500.000-Einwohner-Stadt Şanlıurfa täuschte. Es gibt einen alten Stadtkern und Ruinen eines riesigen Schlosses. Die genauere Betrachtung wollte ich aber erst am nächsten Tag in Angriff nehmen. Heute schaute ich nach Ausflug-Veranstaltern, denn das meiste, was ich sehen wollte, liegt außerhalb der großen Städte…