/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf
Nach der Besichtigung des Museums ging es weiter in Richtung Bahnhof. Da geriet ich in einen Markt, der, wie es scheint, immer sonntags stattfand. Hier fiel mir schon auf, dass diese Basare immer gut sortiert sind. Man hat fünf Stände für Jacken nebeneinander und am anderen Ende sechs Stände für Werkzeug. Sucht man etwas bestimmtes kann man es dadurch schneller finden und kann auch direkt die Preise vergleichen. Allerdings müssen die Verkäufer deshalb noch lauter schreien, um ihre Ware an den Mann zu bringen.
Am Abend wieder zurück im Hotel schaute ich etwas fern. Zu Hause mache ich das ja so gut wie überhaupt nicht mehr; erstens bin ich die wenigsten Abende nicht unterwegs und zweitens kommt meist nichts interessantes. Im türkischen Fernsehen gibt es auch „Der Schwächste fliegt“ und „Wer wird Millionär“, wobei der Gewinner hier sicher nicht nur mit einer Million Türkische Lire nach Hause geht, was ungefähr 80 €-Cent entspricht. Vor allem aber gibt es viel mehr „große Unterhaltung“, will sagen Shows mit Sängern und viel Publikum. In Leipzig würde ich mir das nicht unbedingt anschauen, auf türkisch ist das aber durchaus interessant. Selbst Seifen-Opern und Werbung führt nicht automatisch zum Um- oder Abschalten.
Für den nächsten Tag hatte ich mir wieder viel vorgenommen, der Valens-Aquädukt war das erste Ziel. Es ist wirklich unglaublich, wie viel man in Istanbul zu Fuß erreichen kann. Für so eine Reise ist das Laufen auch die meiner Meinung nach sinnvollste Form. Sieht man etwas interessantes, kann man einfach hingehen, ohne zum Beispiel einen Parkplatz suchen zu müssen. Auf dem Weg zum Aquädukt, dem Bozdoğan Kemeri, nahm ich einen Umweg über das Universitäts-Gelände. Viel los schien dort noch nicht zu sein, es war aber auch erst zehn Uhr früh…