/ FALs virtuelle Welt / Unterwegs auf dem Via Francigena

Ein Reisebericht (13. Tag)


So ganz ohne Uhrzeit und Wecker, ohne Strom und Licht, schläft man ja viel länger, als in einem modernen Umfeld. ein Feldweg Trotzdem schlief ich keine Minute zu lange, es waren ja schließlich auch ziemliche Strecken, die ich jeden Tag zurücklegte. Gambassi Terme zu finden war nicht so schwer, den Abzweig nach Certaldo verfehlte ich aber wieder, so ging der Weg dann eben weiter außerhalb der Zivilisation im Wald weiter.
San Gimignano war nun meine einzige Hoffnung, mich mal wieder zu duschen und meine Sachen waschen zu können. Als ich den Ort schon in der Ferne auf dem Berg trumpfen sah überholte mich der erste „richtige“ Pilger. San Gimignano in der Ferne Er hatte weniger Gepäck und einen Pilgerstab, wie es sich gehört, dabei und am frühen Abend noch ein unheimliches Tempo drauf. Später sollte ich ja hinter das Geheimnis seines Tempos kommen, heute schob ich es auf Training und das leichtere Gepäck.
In San Gimignano angekommen wusste ich, was es wert war, alleine im Wald unterwegs zu sein. Die Menschenmenge, die man in 3 Wochen Malle am Pool trifft traf ich heute an einem Abend. Natürlich war mein erstes Ziel wieder die Tourist Information. Diesmal brauchte ich keine Karten, ich hatte nur schon Angst, kein Zimmer zu bekommen, die ersten Pensionen am Stadtrand waren nämlich voll belegt gewesen. San Gimignano in der Nähe Zur Zimmervermitlung solle ich doch um die Ecke gehen, da gäbe es eine weitere Tourist Information, dort mit Zimmervermittlung. Und die nette Frau dort hinter dem Tresen hatte auch gleich ein Zimmer in der Nähe des Domplatzes, also genau in der Stadtmitte. Außerdem gab sie mir auch noch Ausgeh-Tipps.
Eintrittskarte zur Basilika Eine der wenigen Sehenswürdigkeiten, die ich auf dieser Reise auch mal von innen betrachtete, war der hiesige Dom. Die Tagesgäste der Stadt zogen langsam ab, auch weil es zu regnen begann, und ich konnte noch etwas durch die Stadt schlendern. Dabei entdeckte ich eine Foto-Ausstellung über Pilger; einige Motive sollte ich später mit eigenen Augen noch sehen. Dann wollte ich eine Patrone für meinen Füllfederhalter kaufen, wie soll ich das nur in einem Touridorf der Schreibwarenhändlerin erklären? Keine Chance. Schon besser klappte es mit dem Abendessen, das günstig und nicht schlecht war, ein guter Tipp der Vermittlerin. Ich blieb gleich unter den Restaurant-Schirmen sitzen und ließ den Tag noch bei Wein, Zigarre und Roman ausklingen.

14. Tag