/ FALs virtuelle Welt / Eine Reise nach Hasankeyf

Ein Reisebericht (14. Teil)

Selbst von Avis wurde ich zur Kasse gebeten: wie kann ich wissen, dass die Gebühr dafür dass man das Auto an einem anderen Ort abgibt, doppelt so hoch ist, wie der Mietpreis für einen Tag alleine? Nachdem ich das Miet-Auto gerade noch innerhalb der 24-Stunden-Frist abgegeben hatte suchte ich mir ein Hotel. Langsam hatte ich es 'raus, wie man wenigstens viel Hotel für sein Geld bekommt. Und zumindest teilweise war die Fortbewegung preiswert, nach Harran, das rund 50 km entfernt liegt, kam ich für rund einen Euro, natürlich mit dem Bus.
Harran Bei der Ankunft erscheint Harran wie ein kleines Dorf in der Wüste. Das einzig auffallende sind Häuser, deren Dächer aus Lehm-Kuppeln bestehen. Hier wurde so gebaut, weil das Holz knapp ist und deshalb nicht für den Bau von Häusern verwendet wurde. Den freundlichen jungen Mann, der mir bei der Wahl der richtigen Busse behilflich war, begrüßte ein Bekannter und ich sah schon, dass dies kein Zufall war: die beiden wollten mich führen. Nach Zögern stimmte ich zu und erfuhr somit einiges über den Ort.
Wir liefen über einen Hügel, auf einmal erschien eine Burg-Ruine. Auf der anderen Seite die Reste einer Moschee neben den Resten der ersten Universität der Welt. Dann ein abgezäuntes Gelände, in dem, so scheint es, zur Zeit gegraben wird. Man kann glaube ich erahnen, welche Schätze sich noch unter dem Hügel befinden.
Ulu Camii in Şanlıurfa Inzwischen war es auch schon wieder 16 Uhr und es dämmerte. Ich wollte nun genau so billig zurück nach Şanlıurfa, so einfach ging es jedoch nicht mehr. Trotz Ortskundigen hatte ich den letzten Bus zurück verpasst! Um vier Uhr nachmittags fällt hier wirklich der Hammer, da sollte man alles erledigt haben.
Mit Hilfe des letzten Bus-Fahrers fand ich einen Mann, der bereit war, mich zum Hotel zu fahren. Diese abenteuerliche Fahrt vergesse ich so schnell nicht. Die ganze Zeit konnte ich mir anhören, wie viele Kinder er hat und wie wenig Geld. Das alles natürlich nur mit Händen und Füßen erzählt. Durch einen „Fahrpreis“ von rund 15 € war die billige Hinfahrt dann auch wieder ausgeglichen…

15. Teil