/ FALs virtuelle Welt / Unterwegs auf dem Via Francigena

Ein Reisebericht (10. Tag)


Heute Nacht musste ich mal raus, weil etwas aus mir heraus wollte. Wie konnte ich auch nur Leitungswasser aus Pescia, dieser dreckigen Stadt, trinken, wo doch der Zufluss schon so stank. Egal, der Marsch ging weiter. Das gröste Problem heute war mal wieder, Wasser zu bekommen. der Guinigi Palast in Lucca Wenn die Anzeige an einer Tankstelle richtig war waren es heute 42° und das war nicht der einzige Grund viel zu trinken, siehe oben. Die Tankstellen funktionieren entweder mit Bedienung oder automatisch, auf jeden Fall haben sie keine Geschäfte mit dabei, wie in Deutschland. Bei einem Pizza-Bringdienst bekam ich dann, obwohl er eigentlich schon geschlossen hatte, zwei Flaschen Wasser.
Nicht nur ich litt unter der Hitze, es gab auch Waldbrände, mehrfach hört ich die Feuerwehr und sah auch Rauchfahnen aus den Wäldern aufsteigen. So schlimm wie in Griechenland zu dieser Zeit, was ich später erfuhr, war es aber zum Glück nicht. Auch mein heutiger Schlafplatz lag in einem Waldstück, das nicht lange zuvor von einem Brand heimgesucht worden sein muss. Damit nicht alles schwarz wurde, denn hier sah ich mal, wie es aussieht, wenn man verbrannte Erde hinterlässt, legte ich unter meinen Schlafsack Farnzweige. Nebenan liefen Pferde mit Gespannen, scheinbar aber ohne Menschen, in einem Parcours, so genau konnte ich das nicht sehen, es wunderte mich nur heute Abend und morgen Früh.
zwischen Lucca und Fucecchio Bis ich an diesen Ort, irgendwo zwischen Alsopasio und Fucecchio, gekommen war bin ich den Ausschilderungen des Via Francigena gefolgt, dabei kam ich auch über einen Weg, der noch richtig historisch war, es gibt ihn eben doch noch, den alten Weg, der nicht zur vierspurigen Autobahn ausgebaut wurde. Dass die Wegweiser auf der weiteren Wallfahrt nie mehr so eindeutig wie in diesem Abschnitt sein sollten konnte ich nicht ahnen, hier war es jedefalls kein Problem, zu folgen. Mir fiel auf, dass ich heute gar nicht viel gegessen hatte. Erstens war es nicht so einfach etwas zu finden und außerdem hatte ich auch nicht wirklich Hunger, sonst hätte ich sicherlich auch etwas gefunden. Was so ein Körper doch alles zu leisten im Stande ist. Immerhin fiel mir ein, dass bei Verdauungsproblemen eine Cola doch meist ganz gut geholfen hat, also kaufte ich mir davon eine Dose. Da hatte ich kein Problem, eine Kauf-Gelegenheit zu finden. Als gesunder Mensch kann man so etwas sonst ja eigentlich nicht trinken, es half auch nicht wirklich.

11. Tag